Ab 14. April können Geschäftslokale bis vierhundert Quadratmeter wieder ihre Türen öffnen. Die gesetzliche Schließung hat viele Kleinunternehmen auf eine schwere Probe gestellt. Was tun, fragen sich alle Geschäftsbetreiber, die wegen der gesetzlichen Regelung ihre Boutiquen, Lokale und Shops schließen mussten.
Ab 14. April können Geschäftslokale bis vierhundert Quadratmeter wieder ihre Türen öffnen. Die gesetzliche Schließung hat viele Kleinunternehmen auf eine schwere Probe gestellt. Unternehmerische Schritte in der Krise: Was tun, fragen sich alle Geschäftsbetreiber, die wegen der gesetzlichen Regelung ihre Boutiquen, Lokale und Shops schließen mussten.
Bleiben Sie empathisch und authentisch – dann werden Sie die Krise meistern. Nützen Sie die Zeit zur Unternehmensentwicklung: Analyse, Datenbank aufbauen, Webinare besuchen, sich weiterbilden, die Digitalisierung vorantreiben, Angebote und Themen stellen und Produktbeschreibungen neu überdenken.
Hier einige nachhaltige Ideen zum geschäftlichen Erfolg trotz Krise.
1. Kümmern Sie sich um Ihre Mitarbeiter
Wenn Sie Ihre Mitarbeiter in Zeiten der Krise persönlich anrufen, sich für ihre aktuelle Lebenssituation interessieren und ihnen in schweren Zeiten besondere Wertschätzung zeigen, werden diese Menschen nach der Krise die beste Empfehlung für ihr Unternehmen sein.
Sie werden zu schätzen wissen, nicht gekündigt, sondern „auf kleiner Flamme“ beschäftigt geblieben zu sein. Ihre Solidarität ist das beste Marketing. Investieren Sie in ihre Mitarbeiter, statt ein Inserat zu schalten. Nützen sie die Zeit, um lang Aufgeschobenes zu erledigen, Kurzarbeit ermöglicht ihnen, ihr Geschäft aufrecht zu erhalten.
Das Motto lautet: Lager aufräumen, Sortiment bereinigen, Produkte neu beschreiben, Vertriebskanäle entwickeln und Zeit für Fortbildung geben. Übrigens, auch Mitarbeiter*innen haben innovative Ideen für ihr Unternehmen – jetzt wäre Zeit dafür.
Welche Nöte haben Ihre Kunden in Zeiten der Krise, was kann ich für sie tun, was kann ich ihnen anbieten? Einige werden direkt vom Virus betroffen sein – brauchen sie ein besonders Angebot oder Service? Eine Datenbank hilft Ihnen zu erkennen, wie viele Kunden Sie brauchen und was diese von Ihnen verlangen.
Es gibt drei Arten von Kunden: Treue Käufer, echte Botschafter, die Sie weiterempfehlen und Laufkunden, zu denen Angebots-und Saleskunden zählen. Aus dieser Einteilung können Sie die derzeitigen durchschnittlichen Erlöse gut berechnen. Welche Teile des Kundenstamms tragen zum Gewinn bei?
Bei der Analyse ist es besonders wichtig zu wissen, welche Kundengruppe interessiert sich wofür und wie kann ich sie on- und offline am besten erreichen.
3. Bauen Sie eine Datenbank auf
Wissen sie, wieviel Umsatz Sie im Monat machen müssen und wie viele Kunden Sie brauchen, dass sich Ihr Geschäft lohnt? Das ist Ihre Basis für eine Datenbank als Kundendatei. Wenn mehr als die Hälfte der Kunden treu sind, ist das ein gutes Zeichen. Wenn es Ihnen gelingt, siebzig Prozent der Kunden zu halten, machen Sie alles richtig.
Aus den Punkten 2 und 3 können Sie viel ableiten und beeinflussen. Legen Sie daher folgende Ziele fest:
Zusammensetzung des Kundenstamms
Umsatz je Gruppe im Kundenstamm
Welche Teile des Kundenstamms sollen wachsen?
Beispiel: Sie brauchen einen monatlichen Umsatz von 8.000 Euro, der ergibt sich aus den Verkaufstagen pro Monat.
Berechnen Sie, wieviel der durchschnittliche Kunde pro Einkauf bezahlen muss, z.B. 100 Euro. Wie oft kommt dieser Kunde pro Jahr, z.B. zwei Mal.
Rechnung: Tagesumsatz 500 Euro dividiert durch Kundenumsatz 100 Euro = 5 Kunden pro Tag Diese Rechnung ergibt: Wie viele Kunden brauche ich im Jahr mit dem durchschnittlichen Kundenumsatz innerhalb meiner verkaufsoffenen Tage? In der Datenbank verzeichnen Sie Ihre „kaufenden Kunden“.
Eine andere, wesentliche Gruppe ist die der „empfehlenden Kunden“. Sie sollte ein Drittel in Ihrer Datenbank ausmachen und will anders angesprochen werden. Überlegen Sie sich, was diese Gruppe von Ihnen erwartet.
Wenn sie diese Analyse samt Datenbank erstellt haben und gezielt einsetzen, können diese Schritte Gold wert sein. Tipps zu den Themen Markt-, Meinungs- und Trendforschung erhalten Sie von Mag. Claudia Brandstätter vom „Ersten Steirischen Trendbüro“ www.bmm.at.
4. Instrumente der Kundenanalyse
Wenden Sie die Technik der „CustomerJourney“ an: Erstellen Sie Ihren typischen Kunden – eine Frau und ein Mann – und leiten Sie daraus einen Tagesablauf ab. Ermitteln Sie Kontaktpunkte, um zu wissen, wie Sie Ihre Kunden erreichen und welche Marketingmaßnahmen sinnvoll sind.
Waren es früher Inserate oder Flugblätter, findet die Werbung heute großteils im Internet statt – je nach Zielgruppe.
PR-Experte Martin Bredl schätzt die Methode der „Buyer Persona“. Sie ist einfach und leicht umsetzbar. „Buyer Personas sind semi-fiktionale Vertreter ihrer Zielgruppen. Mithilfe von Buyer-Persona-Profilen können Strategien für Marketing und Vertrieb entwickelt werden.“ (takeoffpr.com)
Wie würde das Beispiel für die Branchen Accessoires, Dekor, Geschenke, Blumen und Lifestyle aussehen? Ihre Kunden würden „Maria hat schon alles“ und „Gustav sucht etwas Besonderes“ heißen. Zwanzig positive Sätze zu einem typischen Kunden helfen, diese zu erreichen.
Beispiel: Buyer Persona
Der typische Tagesablauf von Maria: Der Wecker läutet um 6 Uhr, Facebook-Check im Bett, Frühstück mit Zeitung lesen um 7 Uhr. Fahrt in die Firma mit dem Auto und dabei Radio hören. Arbeitsbeginn um 8 Uhr – Zugang zu den sozialen Medien ist unternehmerisch nicht erlaubt, allerdings kann sie auf Google zugreifen.
Mittagspause um 13 Uhr im Cafe, Facebook-Check und Pläuschchen mit Kollegen. Um 17 Uhr fährt Maria ins Fitness-Studio und ist um 19 Uhr zuhause, Chillout mit dem Tablet auf der Couch.
Kontaktpunkte sind: Facebook – drei Mal am Tag, morgens ab 6 Uhr, mittags um 13 Uhr und abends ab 19 Uhr – was müssen Sie tun, damit Ihre Facebook-Postings Maria erreichen?
Zeitung: Morgens gelesen, ist sie ein weiterer Kontaktpunkt – hat Maria in der Früh schon Interesse an einem Inserat? Radio im Auto – ist mein Geschäft groß genug, dass ich Radiowerbung erfolgreich platzieren kann?
Maria verwendet Google als gängigste Suchmaschine während ihrer Arbeitszeit. Besteht ihr Unternehmen den „Google-Test“? Sämtliche Google-Tools sind kostenlos und lassen sich einsetzen, damit Sie ihre „Buyer-Personas“ Maria und Gustav erreichen.
Fitness-Studio: Passt mein Angebot in ein Fitness-Studio, z.B. mit einem Flyer oder Plakat?
Mit Marias Customer-Journey haben Sie viel über ihre typische Kundin erfahren. Die gleiche Tagesreise unternehmen Sie mit „Gustav sucht etwas Besonders“. Nun wissen Sie, was die Berührungspunkte mit ihren Kunden sind und können ihr Angebot gezielt stellen. Analysen von Facebook und Instagram, Google-My-Business und persönliche Erfahrungen ergeben einen Informationsmix.
5. Stimmungslage Ihrer Kunden
In der aktuellen Krisensituation ist es schwierig, persönliche Kontakt zu pflegen. Ihre Botschaft soll Bedürfnisse wie Sicherheit und Vertrauen stark ansprechen.
Hat Ihr Kunde Corona-Angst, heißt die Botschaft: „Halte durch, es wird schon wieder!“ Ist Ihr Kunde arbeitslos geworden, hilft „wir kämpfen auch und verstehen dich“ – eher als das Angebot eines Frühlingskleides.
Darf Ihr Kunde die Wohnung nicht verlassen, sucht er nach Geschenken, die er seinen Liebsten zuschicken kann. Bieten Sie ein Basis-Geschenkpaket zu einem günstigen Preis an – damit bleiben Sie in positiver Erinnerung.
6. Werden Sie digital sichtbar
Nützen Sie die Zeit, um mit Homepage, Internet, Webshop und sozialen Medien sichtbar zu werden. Es gibt günstige Lösungen, wie man innerhalb eines Tages mit einem Online-Shop starten kann.
Ist ihre Homepage solide gemacht, funktioniert der Webshop und sind die Hashtags gesetzt? In „Google MyBusiness“ oder „Google Shopping“ sollte Ihr Unternehmen aufscheinen. Nicht tausende Kunden, sondern eine analytisch maßgeschneiderte Zahl sollte Ihr Ziel sein. Ihr professionelles Google-Marketing-Wissen gibt Melanie Haux in ihren Webinaren weiter: www.haux.marketing
Den „Google Business Account“ können Sie kostenlos erstellen, egal, wie groß Ihr Unternehmen ist. Diese Suchmaschine eignet sich für Fotos, Angebote, Veranstaltungen und Aktionen.
Der Kunde muss nicht unbedingt auf Ihre Website gehen, um Ihre Angebote zu sehen. Regionale Plattformen sind eine Alternative zu großen Online-Händlern – ihr tatsächlicher Erfolg muss erst erhoben werden.
Schritt für Schritt
Das Gebot der Corona-Zeit lautet Flexibilität! Planen Sie Tag für Tag, denn längerfristige Planungen sind in Krisenzeiten schwierig, da sich die Rahmenbedingungen laufend ändern.
Erstellen Sie eine Prioritätenliste nach Wichtigkeit und Dringlichkeit und gehen Sie Schritt für Schritt vor. Denn, wie heißt es so schön: „Wer einen hohen Berg ersteigen will, muss mit dem ersten Schritt beginnen.“
Warum sich bereits mehr als achtzig Standorte in Österreich als Mitglieder beim Dachverband Stadtmarketing Austria austauschen?
Weil wir gezeigt haben, dass „Miteinander“ mehr bringt. Im Miteinander machen Sie für Ihren Standort das Mögliche zum Machbaren. Wir unterstützen Sie dabei mit Know-how, das sich in der Praxis bewährt hat, mit Weiterbildung, die neue Perspektiven eröffnet sowie mit Erfahrungsaustausch, der Sie in Ihrer Rolle stärkt.
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