Unternehmensgründungen von Migranten – Chancen für Gemeinden
06.12.2016
Gesellschaft
06.12.2016
Gesellschaft
Zahlreiche Studien des letzten Jahrzehnts belegen, dass Migranten eine zunehmend höhere Bereitschaft zeigen Unternehmen zu gründen als Österreicher.
Ein Großteil der Unternehmensgründer mit Migrationshintergrund kommt aus Osteuropa. Das heißt aber natürlich nicht, dass das Potential der Einwanderer aus Afrika und Asien nicht da ist.Generell tragen multikulturelle Unternehmer zur Angebotsvielfalt und Versorgungssicherheit in Österreich bei und schaffen Arbeitsplätze. Beliebte Branchen, in denen gegründet wird, sind Gewerbe, Handwerk und Transport. In Wien dominieren Gastronomie und Handel.
„Selbstständig machen sich vor allem Menschen mit einer sehr guten und mit einer sehr schlechten Ausbildung“, erklärt der Migrations-Experte Peter Vandor, der an der Wirtschaftsuniversität Wien Unternehmensgründung durch Migranten erforscht. „Die einen wollen sich verwirklichen und die anderen müssen gründen, um Arbeit zu haben“. Diese Gründungsfreude mag an einer höheren Risikobereitschaft liegen. Aber anstelle Taxi zu fahren oder zu putzen, und diese Jobauswahl ist oft die einzige Alternative für diplomierte Techniker, Betriebswirte oder Mediziner aus dem Ausland, versucht man sein Glück eben als Unternehmer.
Es ist für Migranten leichter geworden zu gründen, sagt die Wirtschaftsagentur. Für die Integration sei es wichtig, Deutsch zu sprechen, aber Englisch werde immer mehr akzeptiert. Beim Start-up-Service der Wirtschaftsagentur wird inzwischen in mehr als ein Dutzend Sprachen beraten. Und auch das Beratungsangebot und die Möglichkeit, Netzwerke zu erweitern, wurden in den letzten Jahren ausgebaut. Unter Migrant Enterprises auf der Website der Wirtschaftsagentur finden Sie ein eigenes Beratungsservice für Gründer mit Migrationshintergrund.
Attila Dogudans (Do&Co) und Vlad Gozman (TEDx) sind Testimonials für Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass es einen Austrian Dream gibt. Aber auch KleinunternehmerInnen, wie Andra Slaats aus Rumänien und Oksana Stavrou aus der Ukraine zeigen, wie man aus einer Idee ein Unternehmen mit Angestellten und multinationaler Wertschöpfungskette macht.
Um das Potential für Unternehmensgründungen unter Migranten zu nutzen, braucht es Rahmenbedingungen, wie Vernetzungsmöglichkeiten, Ausbildung und Zugang zu finanziellen und infrastrukturellen Ressourcen. Genau jene Möglichkeiten, die auch uns Österreichern geboten werden.
Die kulturelle Vielfalt, die mit den Einwanderern in Österreich ankommt, ermöglicht einen gegenseitigen Wissensaustausch und Lernprozess, den viele BürgerInnen unseres Landes noch gar nicht erkennen. Es gibt hierzu das sympathische Konzept von Unternehmer-Tandems: Lokale Unternehmer übernehmen Patenschaften für Flüchtlinge und helfen bei der Unternehmensgründung.
Ob wir mit einer Gründungswelle rechnen können, wenn klar ist, wer von den Asylsuchenden in Österreich bleiben darf, ist noch schwer abzuschätzen. Wer keine Lehr- oder Facharbeiterstelle bekommt und keine Qualifikation mitbringt, die ein österreichischer Arbeitnehmer nicht erbringen kann, wird sich selbständig machen müssen. Für Gemeinden ist das Chance, die es sich lohnt zu fördern.
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