Die resiliente Stadt der Zukunft Teil I
13.02.2017
Gesellschaft
13.02.2017
Gesellschaft
Ein Blogbeitrag von Journalist Michael Kerbler über die Stadt der Zukunft:
Faktum ist: die Metropolen dieser Welt verzeichnen ein rasches Wachstum. Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. D.h. 2050 werden so viele Menschen in Städten wohnen, wie heute die gesamte Weltbevölkerung zählt. Die Veränderungen, die dadurch in den Städten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas vor sich gehen werden – und dieser Wandel hat längst begonnen – wird in Europa ganz anderer Natur sein.
Viele Metropolen werden dagegen auch schrumpfen. Einige, die heute schon zu den „Big Cities“ zählen, werden noch größer werden. Wien etwa ist 2016 zur sechstgrößten Stadt Europas aufgestiegen. Hier scheint sich ein Gesetz der Physik auf die Migrationsbewegung zu übertragen. Die Massenanziehung, eine der vier wirksamen Grundkräfte der Physik, nimmt zwar mit zunehmender Entfernung der Massen ab, besitzt aber dennoch unbegrenzte Reichweite.
Welchen Einfluss nimmt das Wachstum der Städte auf die Gesellschaft?
Etwa auf den Zusammenhalt der Bevölkerung als Solidargemeinschaft. Und welche Folgewirkungen zeitigt das Wachstum einer Stadt auf die Wirtschaftsstruktur? Nicht zuletzt ist eine zentrale Frage an die Politik zu richten. Welche Schritte hat also heute die Stadtplanung zu setzen, damit in dreißig Jahren die Metropolen Europas die Anforderungen, die an sie gestellt werden, erfüllen können?
Fünf Fragen sind es, die mithelfen können, den Grad der Komplexität dieses Problems zu reduzieren. Fünf Fragen, die der US-amerikanische Wirtschaftswissenschafter Edward Glaeser formuliert hat. Glaeser lehrt an der Harvard University und hat viele wissenschaftliche Beiträge zum Thema Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert verfasst.
(Details unter: http://scholar.harvard.edu/glaeser/publications)
Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen?
Wer gestaltet sie?
Welche Mobilitätsformen prägen sie?
Wie sieht ihre ökonomische Basis aus?
Welche sozialen Gegensätze prägen sie?
Als Überschrift zu diesen Fragen könnte man den Titel „Die Resilienz der Städte im 21. Jahrhundert“ wählen.
Jede Stadt muss also diese fünf Fragen auf ihre eigene Situation übertragen. Da sich die Veränderung der Gesellschaftsstruktur durch Migration (aber auch durch Kriegs- und Armutsflüchtlinge) in Europa und ihren Städten deutlich beschleunigt, empfiehlt es sich auf Vorrat zu denken.
Modifizieren wir deshalb die fünf Fragen Glaesers, um sie auf die Landeshauptstadt Salzburg, genauer auf Salzburg im Jahr 2050 anzuwenden.
Wie soll Salzburg aussehen?
Wer gestaltet die Stadt Salzburg?
Welche Mobilitätsformen prägen die Stadt?
Wie sieht die ökonomische Basis Salzburgs aus?
Welche sozialen Gegensätze prägen die Stadt?
Zu den wohl vertrauenswürdigsten Wissenschaften zählt die Demographie. Mit ihrer Hilfe können wir vorausberechnen, wie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Einwohnerschaft der Stadt Salzburg zur Mitte dieses Jahrhunderts zusammensetzen wird. Wie die Altersstruktur der BewohnerInnen beschaffen sein wird, wie hoch der Anteil der Frauen und jener der Männer sein wird. Wie viele Erwerbstätige es geben wird (abhängig vom dann gültigen Pensionsalter). Und wie stark jene Gruppe sein wird, die dann im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren sein wird.
Diese Prognose stellt also eine qualifizierte Hochrechnung dar. Sie kann aber zum Beispiel nichts darüber aussagen, wie attraktiv Salzburg von seinen Bürgern und Bürgerinnen im Jahr 2050 als Stadt zum Wohnen empfunden wird. Genauso wenig kann die Demographie darüber Auskunft geben, wie sich Salzburg im Wettbewerb der europäischen Städte um junge, qualifizierte EuropäerInnen bewährt hat. Ob genügend attraktive Arbeitsplätze mit Aufstiegschancen vorhanden sind. Und ob Salzburg 2050 jenes Lebensgefühl, jenes Ambiente verströmt, sodass viele Menschen gerne hierher übersiedeln möchten. Und obendrein jene, die in Salzburg geboren wurden, auch gerne bleiben wollen.
Wie also sollte Salzburg in Zukunft aussehen um hier glücklich leben zu können?
Mehr dazu am 16. Februar…
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