Mobiles Stadtmarketing mit dem Smartphone
10.03.2020
Trends
Smartphones sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für mobiles Stadtmarketing eröffnet sich damit eine Vielzahl neuer Perspektiven und Möglichkeiten.
10.03.2020
Trends
Smartphones sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für mobiles Stadtmarketing eröffnet sich damit eine Vielzahl neuer Perspektiven und Möglichkeiten.
Smartphones sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für mobiles Stadtmarketing eröffnet sich damit eine Vielzahl neuer Perspektiven und Möglichkeiten. Lesen Sie in diesem Beitrag, wohin der Trend geht, worauf bei City-Apps zu achten ist und wie das Smartphone im Stadtmarketing gewinnbringend eingesetzt werden kann.
Das Smartphone ist heute der mit Abstand wichtigste digitale Medienkanal. Bereits 97 Prozent der Österreicher besitzen laut MMA Communication Report 2019 ein Smartphone und nutzen dieses auch zum Surfen im Internet.
Die Gruppe der 15- bis 29-Jährigen surft täglich über das Smartphone. Aber auch beeindruckende 94 Prozent der 50- bis 69-Jährigen nutzen bereits das mobile Internet. Besonders gefragt sind nützliche Inhalte mit lokalem Bezug.
Insbesondere Apps gewinnen enorm an Bedeutung, während alle anderen digitalen Kanäle sogar verlieren. Wer also seine Zielgruppen erreichen will, kommt an Apps nicht vorbei.
Die Grafik zeigt auch deutlich, dass Shopping mit dem Smartphone immer beliebter wird:
Das Smartphone ist somit ein wesentlicher Faktor im Shoppingverhalten der Österreicher geworden. Weitere interessante Trends in Hinblick auf Digitalisierung und Handel lesen Sie in unserem Artikel „Digitale Technologien im stationären Handel“.
Mit der Erweiterung des digitalen Auftritts der Kommune durch Apps können gezielt verschiedene Zielgruppen angesprochen bzw. eine umfassende virtuelle Schnittstelle zwischen Tourismus, Handel und Bürgern geschaffen werden. Folgende Themenbereiche sind denkbar:
Bei der Erstellung von Apps ist es folglich wichtig, genau herauszufiltern, welche Aspekte die jeweilige Stadt ausmachen und worauf der Schwerpunkt gelegt werden soll. Vor dem Start muss also auf alle Fälle klar sein, welchen Mehrwert die Kommune den Nutzern in einer App bringen kann.
Dementsprechend wird es in manchen Städten sinnvoll sein, mehrere Apps zu programmieren, während in kleineren Städten oft auch eine einzige App alle Themenbereiche abdecken kann (z.B. Gem2Go-App).
Eine App kann nur dann Reichweite erzielen, wenn sie auch genutzt wird. Für den Erfolg einer City-App ist daher entscheidend, dass sie der Zielgruppe zugänglich gemacht und auch regelmäßig genutzt wird. Bei Einführung der App muss somit überlegt werden, über welche Kanäle die App vorgestellt und anschließend promotet werden soll.
Der eigene Facebook-Auftritt eignet sich beispielsweise sehr gut, um den ersten Kontakt zur Zielgruppe direkt herzustellen und die App bekanntzumachen. Eine City-App lebt jedoch davon, dass sie regelmäßig genutzt wird. Die Beantwortung folgender Fragen ist diesbezüglich essentiell:
Neue und abwechslungsreiche Inhalte sind hier essentiell. Aktuelle Nachrichten, wechselnde Gutscheinaktionen, Spiele oder die Benachrichtigung via Push Nachrichten können beispielsweise das Engagement der User steigern.
Die schönste und teuerste App wird wertlos, wenn sie nicht laufend auf dem aktuellen Stand ist und reibungslos funktioniert. Dazu gehört zum Bespiel das Update von News, Veranstaltungen, Verzeichnissen oder der reibungslose Ablauf von automatischen Einspielungen (z.B Firmen spielen Angebote ein). Zudem muss die App immer wieder beworben werden, um im öffentlichen Leben präsent zu bleiben und neue Nutzer zu generieren.
Im laufenden Betrieb des Stadtmarketings mit seinen vielfältigen Aufgaben rutscht die Wartung und laufende Bewerbung der App schnell in den Hintergrund. Es empfiehlt sich daher, personelle Ressourcen für diesen Bereich bereitzustellen und klare Verantwortlichkeiten festzulegen.
Wer eine City-App langfristig erfolgreich betreiben möchte, sollte bedenken, dass im Laufe der Zeit Anpassungen und Erweiterungen erforderlich sein werden. Entsprechende Budgets müssen daher in der Planung berücksichtigt werden.
Ebenso sind Maßnahmen bzw. Mittel für die kontinuierliche Bewerbung der App einzuplanen, da andernfalls die Nutzerzahlen in der Regel zurückgehen.
Die Zeiten, in denen Touristen mit gedruckten Reiseführern durch die Städte irrten, gehören endgültig der Vergangenheit an.
„Wir erleben einen Paradigmenwechsel„, sagt Tourismusforscher Harald Pechlaner. Mit der interaktiven Welt der Technik hätten sich die Ansprüche von Urlaubern verändert. „Gäste entscheiden selbst, wie das Erlebnis aussieht. Ein einziges, fertiges Produkt ist heute kaum noch gefragt.“ Auch Stadtrundgänge nach einem festen Ablauf passen nicht mehr in diese Welt.
Immer mehr Kommunen setzen daher bei Stadtführungen auf Digitalisierung anstelle klassischer Hinweisschilder oder Führungen. Sehr häufig kommen dabei QR-Codes, NFC Tags oder Bluetooth zum Einsatz, über die User weiterführende Informationen auf ihrem Smartphone abrufen können. So kann man sich etwa in Vöcklabruck über einen QR-Code die App „Hearonymus“ herunterladen und die Stadt akustisch erkunden.
Ein innovatives Konzept wurde beim multimedialen Stadtführer von Zell am See umgesetzt, der Ende 2018 an den Start ging.
An 10 Stationen begleiten bekannte Persönlichkeiten aus der Region Urlauber und Einheimische über Video, Bild, Text und Ton durch die Innenstadt von Zell am See.
Das Besondere: Die Stationen enthalten drei unterschiedliche Technologien. Eine App muss aber nicht installiert werden. Die User der digitalen Stadtführung gelangen über QR Codes, Bluetooth-Beacons oder auch NFC Tags zu den Inhalten. Jeder Nutzer kann somit abhängig von seinem mobilen Gerät frei wählen, welche Technologie er nutzen möchte.
Die Tourismus-App der Stadt Mainz geht noch einen Schritt weiter. Sie ermöglich nicht nur das Abrufen von touristischen Informationen oder Services. Denn in der Mainz-App verbindet ein innovatives Virtual und Augmented Reality-Modul reale Gegebenheiten mit virtuellen Rekonstruktionen und Storytelling.
Nutzer können die Stadt interaktiv erleben und sich in das „Römische Bühnentheater“ begeben. Oder virtuell auf den Spuren Johannes Gutenbergs wandeln. Dazu legt der Nutzer sein Handy einfach in ein Cardboard. Das Smartphone verwandelt sich dann in eine Virtual-Reality-Brille.
Mehr zum Thema AR/VR im Stadtmarketing lesen Sie in unserem Beitrag „Augmented und digital Realities“.
Erlebnisse schaffen Verbindung und stärken das Image einer Gemeinde. Ein Beispiel, wie mobiles Stadtmarketing für das Branding eingesetzt werden kann, ist die Veranstaltung eines Gewinnspieles oder Stadtquiz.
Um Einheimische und Touristen noch stärker an die Stadt zu binden, veranstaltet beispielsweise die deutsche Stadt Gronau ein Stadtquiz. Jeder kann über sein Smartphone daran teilnehmen und täglich um die Wette rätseln.
Multiple-Choice-Fragen behandeln dabei sowohl Allgemeinwissen als auch Wissen rund um Gronau. Dieses Wissen wird auch mit Gutscheinen oder Sachpreisen belohnt.
Ein ähnliches Konzept verfolgt auch Linz im Gamification Teil der Visit Linz App. Der Stadtplan ist quasi das Spielfeld und die darauf verzeichneten Pins führen den App-Nutzer zu spannenden Aufgaben.
Touristen und Einheimische können so ihr Wissen rund um Linz testen, bei abwechslungsreichen Schnitzeljagden die Stadt entdecken oder in der ganzen Stadt virtuelle Torten jagen. Dabei sammeln Nutzer Punkte. Diese können sie im Ranking miteinander vergleichen und gegen Kulturerlebnisse oder Vergünstigungen in Linz eintauschen.
„Für uns ist der Ansatzpunkt des Spiels ein bewusstes Entgegenwirken, dass in unserer Zeit immer alles schneller gehen soll. Wer Linz besucht, soll sein Programm nicht durchtakten, sondern sich auch Zeit für einen gemütlichen Drink nehmen. Oder unsere neue App herunterladen und sich auf spielerische Art und Weise auf die Stadt einlassen.“
Tourismusdirektor Georg Steiner
Apps sind effektive Tools für mobiles Stadtmarketing, wenn es darum geht, Events zu steuern und das Besuchererlebnis zu verbessern. Die Möglichkeiten für mobiles Stadtmarketing sind diesbezüglich sehr vielfältig.
So wurde etwa für die Klagenfurter Kunstinstallation „For Forest“ im Herbst 2019 eine mobile Lösung erarbeitet. Ziel war es, die Informationslogistik für die zahlreichen Besucher effizient zu gestalten. Einige Beispiele:
Generell ist bei Urlaubern eine immer größere Bereitschaft zu verzeichnen, digitale Angebote zu nutzen. Dementsprechend ist das App-Angebot in Tourismusregionen in den letzten Jahren stark gestiegen und ein wesentlicher Ansatzpunkt für mobiles Stadtmarketing.
Einer der wichtigsten Trends in diesem Bereich sind intelligente Apps, die Gästen je nach individuellen Präferenzen und Situation Ausflugsziele und Aktivitäten vorschlagen – angepasst etwa an das Wetter.
Überbordende Regale mit Werbeprospekten werden damit in Zukunft immer überflüssiger. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Gast die für ihn relevanten Inhalte über das Smartphone auch findet.
Wenn Land, Region, Ort und vielleicht auch noch touristische Betriebe Apps und mobile Angebote haben, finden sich Gäste oft nur schwer zurecht. Anstatt vieler separater Insellösungen ist daher oft eine App sinnvoller, die mehrere Orte und/oder viele einzelne Betriebe (Hotels, Bergbahnen, Sportanlagen, Schischulen, Supermärkte, Restaurants, etc.) nutzen.
In der St. Johann in Tirol-App sind zum Beispiel die Informationen der Orte St. Johann in Tirol, Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf zusammengefasst. Neuigkeiten bekommt der Gast per Push-Nachricht auf das Smartphone.
Zusätzlich können Events, Unterkünfte & Infos von A-Z abgerufen werden. Ein Aufsteller in fast jedem Hotelzimmer sorgt dafür, dass Gäste auf die App hingewiesen werden.
Eine Stadt ist nichts anderes als ein „House of Content“. Durch mobiles Stadtmarketing erhalten Bürger und Besucher einen zeitgemäßen Zugang zu diesen Inhalten. Die Zeiten des „Broschürendruckens“ und der One-way-Kommunikation sind eindeutig vorbei.
Das Smartphone ist im Stadtmarketing zum unverzichtbaren Tool geworden. Sei es um mehr Bürgernähe zu schaffen, sich Besuchern zu präsentieren oder Gewerbe und Handel zeitgemäß zu unterstützen.
Titelbild: FunkyFocus via Pixabay
Warum sich bereits mehr als achtzig Standorte in Österreich als Mitglieder beim Dachverband Stadtmarketing Austria austauschen?
Weil wir gezeigt haben, dass „Miteinander“ mehr bringt. Im Miteinander machen Sie für Ihren Standort das Mögliche zum Machbaren. Wir unterstützen Sie dabei mit Know-how, das sich in der Praxis bewährt hat, mit Weiterbildung, die neue Perspektiven eröffnet sowie mit Erfahrungsaustausch, der Sie in Ihrer Rolle stärkt.
Formen Sie aktiv die Zukunft des Stadtmarketings!
Werden Sie Teil unserer dynamischen Gemeinschaft und nutzen Sie unsere vielfältigen Angebote zur fachlichen Weiterentwicklung und Einflussnahme.