Fotodatenbanken: Zwischen Lizenzdschungel und Nutzungfalle

09.01.2025
Allgemein

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Fotodatenbanken - Who get's access? (c) Daniela Krautsack

Fotodatenbanken – für viele Kreative ein unverzichtbares Werkzeug, um Webseiten zu gestalten, Artikel zu bebildern oder Social-Media-Kanäle zu füllen. Doch die Realität zeigt: Wer einmal in den Lizenzdschungel eingetaucht ist, weiß, dass „kostenlos“ oft nur ein Lockwort ist und nicht selten Frust statt Inspiration bringt.

Gerade im Bereich des Stadtmarketings und der Stadtkommunikation ist der Einsatz von Bildern unverzichtbar. Ob für Tourismusbroschüren, Stadtmarketing-Kampagnen oder die städtische Webseite – Bildmaterial spielt eine zentrale Rolle.  Doch wie lassen sich die hohen Anforderungen an Qualität und Rechtssicherheit bei oft knappen Budgets für Kommunikationsmaßnahmen erfüllen?

In diesem Beitrag werden wir Fotodatenbanken und ihre Stärken vorstellen, klären, ob „gratis“ wirklich kostenlos bedeutet, die grundlegenden Do’s and Don’ts beim Verwenden von Bildmaterial besprechen, auf Fälle von Klagsdrohungen bei falscher Verwendung eingehen, Handlungsempfehlungen bei Erhalt eines Anwaltsbriefs geben und schließlich neue Entwicklungen und Trends bei diesen Datenbanken beleuchten.

Fotodatenbanken: Gratis heißt nicht kostenlos

Manchmal hat man schon vor der Recherche dieses dumpfe Bauchgefühl – diese Vorahnung, dass das Ergebnis einen garantiert nicht glücklich machen wird. Und wieder einmal hat mich meine Intuition nicht enttäuscht: The result sucks.

Ich bin frustriert, sauer und genervt, weil ich erneut feststellen muss, dass in der Welt der Fotodatenbanken das Wort „sharing“ rein gar nichts mit „caring“ zu tun hat. Es wird mit Schlagwörtern wie „gratis“ oder „kostenlos“ gelockt, nur um mich wiederholt an Bezahlschranken scheitern zu lassen.

Wenn man stundenlang Fotodatenbanken durchkämmt – zwölf, fünfzehn, zwanzig Seiten – um ein brauchbares Bild für einen Blogbeitrag zu finden, der kaum Einnahmen generiert, und der Auftraggeber kein Budget für Bilder bereitstellt, dann steigt der Frust. Genau in solchen Momenten fühlt es sich an, als würde die gesamte Branche hinter einem großen Etikettenschwindel stecken. „Gratis“ bedeutet hier: Zeitverschwendung.

Was nichts kostet, ist nichts wert?

Ja, ja, ja – diese Redewendung kennen wir alle. Sind Services, die nichts kosten, heutzutage echt nichts mehr wert? Blödsinn – das würde doch bedeutet, dass Freiwilligenarbeit nichts wert ist. Und da würden soziale Organisationen wie die Caritas, die Freiwillige Feuerwehr oder unzählige andere Organisationen und NGOs vehement widersprechen.

Der wahre Wert einer Leistung bemisst sich nicht immer am Geld. Dennoch wird es zunehmend schwerer, dem Ideal des freien Zugangs zu folgen, vor allem in einer Welt, in der sich der Zugang zu Bildung, Technologie und hochwertigen Inhalten immer stärker nach finanziellen Möglichkeiten richtet.

Das zunehmende Dilemma ist offensichtlich: Während die neuesten Technologien, KI-Tools und fundierte Bildungsressourcen immer mehr in kostenpflichtige Abos gepackt werden, bleibt der wirklich wertvolle Content oft nur Eliten vorbehalten, die ihn sich leisten können. Kostenlose Angebote? Meist Boulevard, oberflächlich oder schlicht Fake News.

Was Substanz und Wert hat und besonders attraktiv wirkt, ist hinter einer Bezahlschranke verborgen. Das trifft nicht nur auf Journalismus oder akademische Ressourcen zu, sondern reicht bis in den Alltag unserer Kinder: Wenn es darum geht, für die Schule zu recherchieren, lautet die Devise immer öfter „Sesam öffne dich“ – und zwar nur mit Mamas iTunes- oder Google Play-Passwort. Ohne das? Pech gehabt.

Wohin führt diese Entwicklung?

Wollen wir in einer Welt leben, in der nur die finanziell Privilegierten Zugang zu Wissen und Bildung haben? Und was passiert, wenn der Rest der Gesellschaft sich mit frei zugänglichem, oft manipulativem oder minderwertigem Content zufriedengeben muss? Selbst führende Qualitätszeitungen warnen vor dieser gefährlichen Spaltung: Die Bezahlschranken finanzieren zwar hochwertige Inhalte, doch sie treiben gleichzeitig eine digitale Kluft voran, in der Information und Bildung zum Luxusgut werden.

Es stellt sich die Frage, ob wir als Gesellschaft diesen Weg weitergehen wollen – und was passiert, wenn eines Tages Wissen, Wahrheit und Fortschritt nicht mehr für alle zugänglich sind. Eine Welt, in der Bildung und Information nur noch ein Privileg sind, wäre eine armselige.

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Fotodatenbanken – Access nur gegen Bezahlung? (c) Daniela Krautsack

Zurück zur Ausgangsfrage: Was ist eine Bilddatenbank?

Im Bereich Marketing und Content-Erstellung sind Fotodatenbanken unverzichtbare Plattformen, auf denen Stockfotos, Videos und Illustrationen erworben werden können. Es handelt sich dabei um digitalisierte Medieninhalte, die speziell für den Einsatz in der Werbung, auf Webseiten, Social Media Plattformen und für andere Marketingkanäle produziert werden.

Der Ursprung moderner Fotodatenbanken liegt in den klassischen Fotoagenturen. Früher wurden Fotografien in gedruckten Katalogen präsentiert. Heute erfolgt die Vermarktung hauptsächlich online. Eine der bekanntesten Plattformen in diesem Bereich ist Getty Images. Diese Bildagentur wurde 1995 von Mark Getty und Jonathan Klein gegründet und bietet neben Fotos und Illustrationen auch professionelles Filmmaterial an.

Im deutschen Sprachgebrauch werden die Begriffe Bildagentur, Fotoagentur, Bildarchiv und Fotoarchiv oft synonym verwendet, obwohl sie leicht unterschiedliche Bedeutungen haben können.

Kostenpflichtige Fotodatenbanken: Ein Vergleich

Auf den ersten Blick scheinen viele kostenpflichtige Fotodatenbanken ähnliche Funktionen und Angebote zu haben. Dennoch gibt es einige grundlegende Gemeinsamkeiten, die man beachten sollte:

Bezahlmethoden

  • Credit-System
    • Viele Bilddatenbanken arbeiten mit einem Credit-System. Nutzer können gegen Bezahlung Credit-Pakete erwerben, die sie dann beim Download von Bildern oder Videos einlösen. Diese Methode eignet sich für User, die nur gelegentlich Inhalte benötigen.
  • Abonnements
    • Zusätzlich bieten die meisten Plattformen Abonnements an. Ein monatliches Abo umfasst in der Regel eine festgelegte Anzahl an Bildern, beispielsweise 10 Downloads pro Monat. Diese Methode ist ideal für regelmäßige Nutzer, die häufiger Content benötigen.
  • Lizenzen
    • Standardlizenz
      • Mit der Standardlizenz dürfen die Bilder sowohl für kommerzielle als auch für private Projekte verwendet werden. Sie deckt typische Nutzungsarten wie Social Media, Webseiten oder Präsentationen ab.
    • Erweiterte Lizenz
      • Für größere Projekte, wie Druckauflagen von über 500.000 Exemplaren oder Inhalte, die zum Wiederverkauf gedacht sind, ist oft eine erweiterte Lizenz erforderlich. Diese Lizenz bietet zusätzliche Rechte und schützt den Nutzer vor rechtlichen Problemen bei intensiver oder gewerblicher Nutzung.

Um die richtige Plattform und das passende Lizenzmodell auszuwählen, ist es wichtig, die eigenen Anforderungen genau zu kennen.

Gängige Fotodatenbanken und ihre Stärken

  • iStock von Getty Images bietet eine umfassende Medienbibliothek mit zahlreichen Fotos, Grafiken, Videos und Audiodateien. Die Plattform stellt verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, um Medien einfach zu bearbeiten und anzupassen.
    • Hauptfunktionen von iStock:
      • Sammlungen: Nutzer können unbegrenzt viele individuelle Sammlungen anlegen, um Bilder vor dem Erwerb zu organisieren
      • Fortschrittliche Suchfunktionen: Stichwortsuche für gezielte Bildfindung
      • Bildbasierte Suche durch Hochladen eigener Bilder
      • Filtermöglichkeiten: Sortierung nach Relevanz, Popularität oder Neuheit
      • Auswahl verschiedener Bildformate (Quer-, Hoch-, Quadrat- oder Panoramaformat)
      • Farbfilter und Größenanpassungen für präzise Bildauswahl
      • Integration: Nahtlose Einbindung in Programme wie Adobe Creative Cloud oder Dropbox
      • Visual GPS Insights: Analysewerkzeug für kontextbezogene Suchanfragen
    • Kosten: Bildkauf über Credits (ca. 9 € pro Credit) Abonnements mit monatlichen Download-Kontingenten verfügbar, zwei Kollektionen: Essentials (kostengünstige Option) und Signature (Premium-Inhalte in hoher Qualität)
  • Shutterstock: Shutterstock verfügt über eine Datenbank von mehr als 215 Millionen lizenzfreien Medien, darunter Bilder, Vektorgrafiken und Videos3.
    • Hauptfunktionen:
      • Integrierter Bildeditor
      • Kompatibilität mit gängigen Softwarelösungen
      • Erweiterte Suchoptionen mit vielfältigen Filtern
      • Möglichkeit zur Erstellung persönlicher Sammlungen
    • Kosten: Abonnementmodell mit Download-Paketen, z.B. 2 Downloads für 29 € (Jahresgültigkeit)
  • Getty Images: Getty Images ist bekannt für hochwertige Inhalte, insbesondere im redaktionellen Bereich.
    • Hauptfunktionen:
      • Umfangreiche Such- und Filteroptionen
      • Spezielle redaktionelle Inhalte für journalistische Zwecke
      • Integration in verschiedene Softwarelösungen
    • Kosten: Höheres Preisniveau, Einzeldownloads ab 150 €, günstigere Pakete verfügbar 5er-Paket für 675 Euro und 10er-Paket für 1.250 Euro (für kleine Bilder)
  • Adobe Stock: Adobe Stock zeichnet sich durch qualitativ hochwertige Medien und nahtlose Integration in die Adobe Creative Cloud aus.
    • Hauptfunktionen:
      • Medienbibliotheken zur Organisation
      • Vielfältige Filtermöglichkeiten
      • Verschiedene Lizenzierungsoptionen
    • Kosten: Abonnements ab 25 € monatlich für 10 Downloads, erweiterte Lizenzen für spezielle Anwendungsfälle

Gängige Fotodatenbanken, die auch kostenloses Material anbieten

Neben kostenpflichtigen Plattformen existieren auch gebührenfreie Alternativen.

Die meisten Bilder, die mir auf diesen Plattformen für meine Beiträge gefallen, kosten dann aber doch wieder. Seien Sie gewarnt: Obwohl diese Plattformen scheinbar kostenloses Bildmaterial anbieten, ist es unerlässlich, die jeweiligen Lizenzbedingungen sorgfältig zu prüfen.

Einige Bilder können spezifische Einschränkungen haben, und die Lizenzbedingungen können sich im Laufe der Zeit ändern. Es ist ratsam, vor der Nutzung eines Bildes die aktuellen Nutzungsbedingungen der jeweiligen Plattform zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die geplante Verwendung zulässig ist.

Ich möchte noch Flickr erwähnen. Das ist eine Plattform, die sowohl professionelle als auch Amateurfotografen nutzen, um ihre Arbeiten zu teilen. Viele Bilder stehen unter Creative Commons-Lizenzen zur Verfügung, jedoch variiert die Lizenzierung, sodass eine genaue Prüfung erforderlich ist!

Heißt gratis wirklich gratis? Oder können im Nachhinein Kosten entstehen?

Bei der Nutzung von Fotodatenbanken ist Vorsicht geboten, selbst wenn sie als „gratis“ oder „kostenlos“ beworben werden. Oftmals sind die Bilder zwar kostenlos herunterladbar, jedoch an bestimmte Lizenzbedingungen geknüpft. Einige Punkte, die beachtet werden sollten:

  • Lizenzbedingungen prüfen: Auch bei kostenlosen Bildern gibt es häufig Einschränkungen hinsichtlich der kommerziellen Nutzung, der Bearbeitung oder der Pflicht zur Namensnennung des Urhebers. Es ist essenziell, die jeweiligen Lizenzbedingungen genau zu lesen und einzuhalten.
  • Versteckte Kosten: Manche Plattformen bieten eine begrenzte Anzahl von kostenlosen Downloads an und verlangen danach Gebühren. Zudem können für erweiterte Funktionen oder den Zugang zu Premium-Inhalten Kosten anfallen.
  • Rechtliche Risiken: Die unsachgemäße Nutzung von Bildern kann zu Abmahnungen und damit verbundenen Kosten führen. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle Lizenzbedingungen erfüllt sind, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Unterschied zwischen Registrierung & Abonnement

Viele Fotodatenbanken unterscheiden zwischen einer einfachen Registrierung und einem kostenpflichtigen Abonnement:

  • Registrierung: Eine kostenlose Registrierung ermöglicht oft den Zugang zu Basisfunktionen, wie dem Download einer begrenzten Anzahl von Bildern oder dem Speichern von Favoriten. Manchmal ist die Registrierung auch Voraussetzung, um die Lizenzbedingungen einzusehen oder Bilder in höherer Auflösung herunterzuladen.
  • Abonnement: Ein Abonnement ist in der Regel kostenpflichtig und bietet erweiterte Funktionen, wie den uneingeschränkten Zugang zur gesamten Bibliothek, höhere Download-Limits, exklusive Inhalte oder erweiterte Lizenzrechte. Die Kosten variieren je nach Anbieter und gewähltem Plan.
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Unzählige Fotodatenbanken: Wer kennt sich noch aus im Fotodschungel? (c) Daniela Krautsack

Grundsätzliche Do’s & Dont’s beim Verwenden von Bildmaterial

Hier sind einige wichtige Tipps und mögliche Fallen, die Sie beachten sollten:

Tipps: So nutzt du kostenlose Fotodatenbanken richtig

  1. Lies die Lizenzbedingungen sorgfältig
    • Nicht alle „kostenlosen“ Bilder sind wirklich uneingeschränkt nutzbar. Prüfen Sie, ob die Lizenz kommerzielle Nutzung erlaubt, ob Änderungen am Bild erlaubt sind und ob der Urheber genannt werden muss.
  2. Achte auf die Namensnennung (Credits)
    • Manche Bilder aus Plattformen wie Unsplash, Pixabay oder Pexels erfordern keine Nennung des Fotografen, aber es wird oft als höflich betrachtet, den Urheber freiwillig anzugeben. Andere Plattformen, wie Flickr, verlangen die genaue Angabe, z. B.:
      „Foto von [Name] über [Plattform].“
  3. Bleibe bei bekannten Plattformen
    • Ich nutze 2 Plattformen, für die ich ein Abo habe. Mir ist bewusst, dass die Fotos nur nutzbar sind, solange ich für das Abo bezahle. Das gilt es zu beachten. Ein Wechsel auf andere Plattformen kommt für mich daher nicht in Frage, außer mein Auftraggeber stellt mir den Zugang zu seinen Abos her.
  4. Halte Belege bereit
    • Speichern Sie die Lizenzinformationen und Screenshots der Plattform, auf der Sie das Bild gefunden haben. Falls es später rechtliche Fragen gibt, können Sie nachweisen, dass Sie das Bild ordnungsgemäß verwendet haben.

Was Sie vermeiden sollten

  1. Bilder aus zweifelhaften Quellen
    • Plattformen, die Bilder ohne klar definierte Lizenzbedingungen anbieten, können riskant sein. Es besteht die Gefahr, dass diese Bilder ohne Zustimmung des Urhebers hochgeladen wurden.
  2. Urheberrechtsverletzungen durch Weiterverwendung
    • Sie dürfen ein kostenlos heruntergeladenes Bild nicht einfach auf anderen Plattformen weiterverkaufen, bearbeiten und erneut veröffentlichen, wenn die Lizenz dies untersagt.
  3. Verwechslungsgefahr mit kostenpflichtigen Inhalten
    • Manche Plattformen mischen kostenlose Inhalte mit kostenpflichtigen. Es kann passieren, dass Sie versehentlich ein kostenpflichtiges Bild herunterladen, was zu einer späteren Zahlungsaufforderung führen könnte.
  4. Mögliche Abmahnungen
    • Selbst kleine Lizenzverstöße können zu teuren Abmahnungen führen. Ein bekanntes Beispiel sind Fotografen, die ihre Bilder unter einer Creative Commons-Lizenz bereitstellen, aber später Lizenzverletzungen rechtlich verfolgen lassen.

Darf ich Bilder aus dem Internet für meine Webseite verwenden?

In Österreich dürfen Sie Bilder aus dem Internet nicht ohne Weiteres für Ihre Website verwenden. Der Urheber hat das alleinige Recht zu bestimmen, ob und wie seine Bilder genutzt werden dürfen.

Der relevante Paragraph im österreichischen Urheberrechtsgesetz ist § 18a UrhG. Dieser Paragraph regelt das „Zurverfügungstellungsrecht“ und besagt, dass der Urheber das ausschließliche Recht hat, das Werk der Öffentlichkeit drahtgebunden oder drahtlos in einer Weise zur Verfügung zu stellen, dass es Mitgliedern der Öffentlichkeit von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl zugänglich ist.

Wichtige Punkte zu beachten:

  • Jedes Foto genießt urheberrechtlichen Schutz, unabhängig von der Qualität oder dem Motiv.
  • Die Verwendung von Bildern ohne Zustimmung des Urhebers ist nicht erlaubt, auch nicht zu privaten Zwecken.
  • Zusätzlich zum Urheberrecht muss auch das „Recht am eigenen Bild“ beachtet werden, wenn Personen auf den Fotos abgebildet sind.

Um Bilder rechtmäßig zu verwenden, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Holen Sie die Zustimmung des Urhebers ein.
  • Nutzen Sie Bildagenturen oder Portale mit Creative-Commons-Lizenzen.
  • Verwenden Sie selbst erstellte Bilder!

Klage wegen Urheberrechtsverletzung in Österreich

Wenn Sie in Österreich wegen einer Urheberrechtsverletzung verklagt werden, kommt es natürlich darauf an, ob die Forderung berechtigt ist. Eine Klage erfolgt meist, wenn eine Abmahnung ignoriert wurde oder der Rechteinhaber und der vermeintliche Verletzer keine Einigung erzielt haben.

Häufig betrifft dies die unrechtmäßige Verwendung von Bildern, Texten, Musik oder Videos, die urheberrechtlich geschützt sind. In Österreich regelt das Urheberrechtsgesetz (UrhG) die entsprechenden Ansprüche des Rechteinhabers.

Muss ich zahlen?

Ob Sie zahlen müssen, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Nachweis der Urheberrechte: Der Kläger muss nachweisen, dass er tatsächlich der Rechteinhaber ist. Ohne diesen Nachweis ist die Klage nicht zulässig.
  • Verwendung ohne Lizenz: Wenn Sie das Werk ohne Zustimmung genutzt haben, ist die Klage in der Regel berechtigt.
  • Lizenzbedingungen: Prüfen Sie, ob Sie das Werk im Rahmen der Lizenzbedingungen verwendet haben. Wenn die Bedingungen unklar formuliert sind, könnte dies zu Ihren Gunsten ausgelegt werden.
  • Höhe der Forderung: Die Schadenssumme muss angemessen und nachvollziehbar sein. Überzogene Forderungen können angefochten werden.

Welche Ansprüche hat der Rechteinhaber?

Nach österreichischem Recht kann der Rechteinhaber folgendes fordern:

  • Unterlassung: Die unrechtmäßige Nutzung muss sofort beendet werden.
  • Schadensersatz: Dieser wird meist anhand der sogenannten „Lizenzanalogie“ berechnet, d. h. wie viel die Nutzung gekostet hätte, wenn sie korrekt lizenziert worden wäre.
  • Herausgabe von Gewinnen: Wenn durch die unrechtmäßige Nutzung ein wirtschaftlicher Vorteil erzielt wurde, kann dieser herausverlangt werden.
  • Verfahrenskosten: Bei einem Urteil zugunsten des Rechteinhabers müssen Sie in der Regel auch die Anwalts- und Gerichtskosten übernehmen.

Was tun, wenn Sie verklagt werden?

  • Prüfen Sie die Vorwürfe
    • Haben Sie das urheberrechtlich geschützte Material genutzt?
    • Sind die Ansprüche des Klägers berechtigt?
    • Liegt ein eindeutiger Nachweis der Urheberschaft vor?
  • Rechtsbeistand suchen
    • Konsultieren Sie einen Anwalt für Urheberrecht. Dieser kann die Berechtigung der Klage prüfen und Sie bei der Verteidigung unterstützen.
  • Keine voreiligen Zahlungen oder Unterschriften
    • Zahlen Sie nicht vorschnell und unterzeichnen Sie keine Anerkenntniserklärung, bevor Sie die Vorwürfe gründlich geprüft haben.
  • Verhandeln
    • In vielen Fällen kann ein Vergleich geschlossen werden, der günstiger ist als ein vollständiges Gerichtsverfahren.

Wie hoch können die Kosten ausfallen?

Die Höhe der Kosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Der wirtschaftliche Wert des Werkes (z. B. die Lizenzkosten für das Bild).
  • Die Dauer und Art der unrechtmäßigen Nutzung.
  • Ob der Urheber korrekt genannt wurde.
  • Ein typischer Streitwert in Österreich kann zwischen 1.000 und 10.000 Euro liegen, je nach Umfang der Verletzung. Die Verfahrenskosten (inklusive Anwalt und Gericht) können sich schnell auf mehrere tausend Euro belaufen.

Die Kraft authentischer Bilder im digitalen Zeitalter

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz immer präsenter wird, sind echte Fotografien immer noch die bessere Wahl, weil sie mehr Authentizität und Emotionen ausstrahlen als künstlich kreierte. Trotz des Aufstiegs von KI-generierten Bildern werden Stockfotos daher auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Unser Verstand verarbeitet visuelle Informationen mit erstaunlicher Geschwindigkeit – deutlich schneller als geschriebene Worte. Diese Eigenschaft macht Bilder und Grafiken zu unverzichtbaren Elementen im Content-Marketing.

Innovative KI-Lösungen für Bildbearbeitung und -erstellung

Die Welt der Fotografie und Bildbearbeitung erlebt dank künstlicher Intelligenz eine Revolution. Im Gespräch mit Content Creator-KollegInnen teilt sich in der Runde die Meinung, dass Datenbanken, wie jene, die wir in diesem Blogbeitrag besprechen in wenigen Jahren nicht mehr existieren werden. Es gäbe leistbare Abos von generative AI-Platformen, wie Midjourney, Recraft, ChatGPT, Gemini etc, innerhalb derer man KI-generierte Fotos ohne kommerzielle Beschränkung nutzen könne. Da brauche man nicht stundenlang zu suchen, bis man den gewünschten Look findet, den definiert man in 10 Sekunden und voilà, Foto ist generiert.

Heute bieten die folgenden Tools an, Stockfotos aufzupeppen oder komplett neue Bilder zu generieren (die meiner Meinung nach noch nicht nach ‚Foto‘ aussehen) – es gibt aber zahlreiche KI-gestützte Tools, die Ihren kreativen Prozess unterstützen können:

Kunstvolle Transformation mit DeepArt
DeepArt nutzt die Macht neuronaler Netzwerke, um Ihre Fotos in beeindruckende Kunstwerke zu verwandeln. Laden Sie einfach Ihr Bild hoch und wählen Sie aus einer Vielzahl von Kunststilen. Das Ergebnis? Ihre Fotos im Stil berühmter Künstler neu interpretiert.

Vielseitige Kreativität mit RunwayML
RunwayML bietet eine Plattform mit diversen KI-Modellen für kreative Anwendungen. Von Bildgenerierung bis hin zu Grafikerstellung – hier finden Sie Tools für jeden Zweck. Sie können sogar eigene Modelle trainieren oder auf vorgefertigte zurückgreifen.

Präzise Bildmanipulation durch GANpaint Studio
GANpaint Studio setzt auf Generative Adversarial Networks (GANs), um Bilder detailliert zu bearbeiten. Mit diesem Tool können Sie Objekte hinzufügen oder entfernen, Farben ändern und vieles mehr – alles mit beeindruckender Präzision.

Textbasierte Bildgenerierung mit DALL-E
DALL-E, entwickelt von OpenAI, ist ein Modell, das Bilder basierend auf textuellen Beschreibungen erzeugt. Geben Sie eine detaillierte Beschreibung ein, und DALL-E kreiert ein passendes Bild dazu.

Kreative Freiheit mit Midjourney
Midjourney ist ein Text-zu-Bild-Generator. Durch präzise Prompts erzeugt die KI eine Auswahl an Bildern. Je genauer Ihre Beschreibung, desto treffender das Ergebnis – ein Werkzeug, das Ihre Fantasie visuell ausdrückt.

Wie muss man die Credits dieser KI-Tools angeben?

  • Bei der Verwendung von KI-generierten Bildern ist die Angabe von Credits je nach Tool unterschiedlich:
  • Für DALL-E und DALL-E 2 gilt: Die Nutzungsrechte liegen laut den aktuellen Nutzungsbedingungen bei den Anwendern. Eine explizite Credit-Angabe ist nicht erforderlich, aber es wird empfohlen, die Quelle als „Erstellt mit DALL-E“ anzugeben.
  • Bei Midjourney sollte man „Created with Midjourney“ als Credit angeben.
  • Für Runway ML gibt es keine spezifischen Vorgaben zur Credit-Angabe in den Suchergebnissen. Es empfiehlt sich jedoch, „Generated using Runway ML“ anzuführen.
  • Bei Luminar Neo, Canva und anderen Bildbearbeitungs-Tools ist eine Credit-Angabe in der Regel nicht notwendig, da diese eher zur Bearbeitung als zur Generierung verwendet werden.
  • Für GAN Paint Studio werden keine spezifischen Credit-Anforderungen genannt. Eine Angabe wie „Created using GAN Paint Studio“ wäre angemessen.

Es ist generell ratsam, bei der Verwendung von KI-generierten Bildern die Quelle anzugeben, um Transparenz zu gewährleisten und potenzielle rechtliche Probleme zu vermeiden. Da sich die Rechtslage in diesem Bereich noch entwickelt, sollten Nutzer die aktuellen Nutzungsbedingungen der jeweiligen Tools beachten.

Qualität hat ihren Preis

In einer Zeit, in der visuelle Inhalte immer wichtiger werden, gilt eine klare Wahrheit: Qualität hat ihren Preis. Professionelle Stockfotos, Videos und Illustrationen sind nicht nur eine Frage des guten Geschmacks, sondern auch ein Zeichen von Professionalität und Respekt gegenüber dem Publikum. Diese hochwertigen Ressourcen entstehen durch die Arbeit talentierter Kreativer – und das sollte entsprechend honoriert werden.

Daher liegt die Verantwortung nicht nur bei den Content Creators, sondern auch bei den Auftraggebern. Der Weitblick, solche Ausgaben nicht als Kosten, sondern als Investition zu betrachten, wird langfristig den Unterschied machen – für Marken, Inhalte und den Erfolg im digitalen Raum.

Gute Inhalte brauchen gute Ressourcen – und das ist ein Preis, der sich lohnt. Gerade im Stadtmarketing und in der Stadtkommunikation, wo es darauf ankommt, die Attraktivität einer Stadt durch ansprechendes Bildmaterial zu unterstreichen, sollten die Verantwortlichen ein Bewusstsein für die Kosten und die rechtlichen Anforderungen entwickeln.

Professionelle Fotos und Designs sind eine Investition in das Image und die Wahrnehmung der Stadt – ob online, in Broschüren oder auf Plakaten. Die Weitsicht, langfristige Abonnements abzuschließen oder Budgets für hochwertige Inhalte bereitzustellen, zahlt sich aus.

Es ist ratsam, langfristige Abonnements mit der für seine Anforderungen besten Content Plattform abzuschließen. Denn Investitionen in solche Ressourcen zahlen sich aus: Hochwertige Bilder und Videos können nicht nur wiederholt verwendet werden, sondern sie stärken auch nachhaltig die Qualität und den Wiedererkennungswert von Projekten.

Lesen & staunen

Hier ein Beispiel, was passieren kann, wenn man die Regeln nicht beachtet: Ein Wiener Luxushotel (Sofitel) wurde wegen umfassender Urheberrechtsverletzungen verklagt. Der österreichische Fotokünstler Klemens Horvath hatte dem Hotel sieben Fotos für begrenzte Nutzung zur Verfügung gestellt. Das Hotel verwendete die Bilder jedoch weit über die vereinbarte Nutzung hinaus und stellte sie auch Dritten zur Verfügung.

Die Bilder erschienen weltweit in hundertfacher Ausführung, unter anderem in internationalen Zeitungen wie New York Times, The Telegraph und El País, Modemagazinen wie Harper’s Bazaar und Kundenmagazinen von Fluggesellschaften wie Finnair, Air Berlin und Aeroflot. Der Fall endete mit einem Vergleich, der vermutlich eine hohe sechsstellige Millionensumme umfasste.

Als ich vor kurzem las, dass Selfies oder Videoaufnahmen im Stadion eine Urheberrechtsverletzung darstellen könnten und Sportfans bei Besuch einer Sportveranstaltung diese Schritte vorgeschlagen wurden, dachte ich kurz, die Welt steht nicht mehr lang:

  • Keine Aufnahmen (Bilder oder Videos) ohne Erlaubnis machen.
  • Keine geschützten Inhalte teilen.
  • Keine Spielszenen, Logos oder Marken der Sportvereine und -verbände in sozialen Medien oder anderen Plattformen ohne Erlaubnis teilen.
  • Lizenzen fürs Posten von Bild- und Videomaterial erwerben: für die Nutzung von geschütztem Material, wie z.B. Fotos von Sportlern, müssen Fans die erforderlichen Lizenzen oder Genehmigungen einholen.

Wenn man sich die Feinheiten des Urheberrechtsgesetzes ansieht, könnte man leicht zu dem Schluss kommen, dass es am besten ist, gar nichts mehr online zu stellen. Bilder, Videos, Texte – nahezu alles, was wir posten, könnte potenziell eine Urheberrechtsverletzung darstellen, wenn wir uns nicht absolut sicher sind, dass wir alle Rechte daran besitzen oder korrekt lizenziert haben.

Die Zeiten ändern sich

Dieser Blogartikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Richtigkeit. Die hier dargestellten Informationen zu Fotodatenbanken und deren Nutzung basieren auf einer Momentaufnahme. Da sich die Lizenzbedingungen, Preise und Nutzungsrichtlinien dieser Fotodatenbanken regelmäßig ändern können, empfehlen wir, vor der Nutzung stets die aktuellen Terms & Conditions der jeweiligen Anbieter zu überprüfen.

Sie sind nicht automatisch auf der sicheren Seite, wenn Sie lizenzfreie Bilder verwenden. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das Risiko ist hoch, dass Sie unwissentlich irgendwelche Urheberrechte verletzen. Sicher sind Sie nur dann, wenn Sie selbst gemachte Bilder verwenden oder in einer seriösen Bilddatenbank lizenzierte Bilder kaufen und die jeweiligen Kauf- und Lizenzbelege bei Bedarf vorzeigen können.

Wir verfügen nicht über die Ressourcen, diesen Artikel kontinuierlich zu aktualisieren, möchten aber auf ein grundlegendes Thema aufmerksam machen: Es gibt keine allumfassende, kostenfreie Lösung für hochwertige Medieninhalte – die berühmte eierlegende Wollmilchsau gibt es schlichtweg nicht. Was früher selbstverständlich und oft kostenlos war, hat heute seinen Preis, und das betrifft auch die Arbeit von Kreativen und Auftraggebern.

Es ist wichtig, diesen Wandel zu akzeptieren und in die eigene Arbeit einzukalkulieren. Die Zeiten ändern sich, und wir tun gut daran, uns mit ihnen zu verändern.

 

Lesen Sie auch diesen Artikel: https://www.stadtmarketing.eu/ki-fotos-staedte/

 

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Daniela Krautsack

Daniela Krautsack ist eine österreichische Trendforscherin, Mediastrategin, Autorin und Innovationsdesignerin, die sich durch ihre vielfältige Tätigkeit in der Entwicklung von Marken, der Schärfung von Unternehmensstrategien und der Erforschung von Gesellschafts-, Technologie und Kulturtrends auszeichnet. Sie ist lebenslange Weltreisende und lässt sich von Zukunftsdenkern und den verschiedenen Kulturen inspirieren. Daniela Krautsack ist Gründerin einer Agentur für interdisziplinäre Kommunikation namens ‚Cows in Jackets‘ und der Unternehmensberatung ‚Cities Next‘, die sich auf die Erforschung und Gestaltung von Zukunfts- und Innovationsdesigns im urbanen Raum und kommunikativer Prozesse konzentriert.

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