Entsiegelung der Städte: Ein Schritt in die grüne Zukunft
24.09.2024
Trends
24.09.2024
Trends
Die fortschreitende Urbanisierung führt weltweit zu einer zunehmenden Versiegelung von Stadtflächen – von Asphalt und Beton bedeckte Flächen, die den natürlichen Boden daran hindern, Wasser aufzunehmen und zu atmen. Dieser Trend trägt maßgeblich zu negativen ökologischen und sozialen Folgen bei, wie Hitzeinseln, Überschwemmungen und einer verringerten Lebensqualität in urbanen Räumen.
Dennoch gibt es internationale Initiativen, die zeigen, dass Entsiegelung nicht nur möglich, sondern ein zentrales Element nachhaltiger Stadtentwicklung sein kann. Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Trends und zeigt auf, wie Bürgermeister:innen, Stadtplaner:innen und Stadtmarketingverantwortliche den Weg in eine grünere und lebenswertere Zukunft beschreiten können. Für weitere Informationen lesen Sie auch gerne unseren Beitrag „Welchen Wert haben Grünflächen in der Stadt“.
Weltweit erkennen immer mehr Städte die Notwendigkeit versiegelte Flächen zurückzugewinnen, um die Umwelt zu entlasten und die Lebensbedingungen ihrer Bürger:innen zu verbessern. Zu den wichtigsten Trends gehören:
Die Integration von Grünflächen in urbanen Gebieten steht im Fokus moderner Stadtentwicklung. Parkanlagen, Dachgärten und begrünte Fassaden verbessern die Luftqualität, senken die Temperaturen und bieten Rückzugsorte für Menschen. Der Mehrwert dieser grünen Infrastrukturen liegt nicht nur im Umweltschutz, sondern auch in der Schaffung lebenswerter städtischer Räume.
Dieses Konzept macht Städte widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse. Durch gezielte Entsiegelung werden Böden wieder in die Lage versetzt, Regenwasser zu absorbieren, wodurch Überschwemmungen reduziert werden. Gleichzeitig wird das Wasser im Boden gespeichert und trägt so zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Durch die Nutzung wasserdurchlässiger Materialien wie permeable Pflasterungen und Regenwasseraufbereitungsanlagen können Städte das Wasser effizienter ableiten und speichern. Diese Maßnahmen reduzieren nicht nur die Gefahr von Überschwemmungen, sondern schonen auch wertvolle Ressourcen.
Die Beteiligung der Bevölkerung an städtebaulichen Projekten gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch Workshops und Bürgerbeteiligungsprozesse können Anwohner:innen aktiv mitbestimmen, wie ihre Umgebung gestaltet wird. Diese Einbeziehung fördert die Akzeptanz und den Erfolg von Entsiegelungsprojekten.
In Österreich gibt es bereits eine ganze Reihe von gelungenen Beispielen für die Entsiegelung urbaner Räume. Folgende drei seien hier stellvertretend genannt:
Die oberösterreichische Stadt Leonding plant rund um das brachliegende UNO-Shopping-Areal ein Beispiel für innovative Entsiegelung könnte. Das 112.000 Quadratmeter große Gelände, das überwiegend aus Betonflächen und Parkplätzen besteht, soll in ein nachhaltiges Stadtquartier umgewandelt werden. Geplant sind neben Wohnraum und Arbeitsplätzen auch großzügige Grünflächen und Erholungsräume. Das Projekt zeigt, wie durch die Revitalisierung von Brachflächen neue, lebenswerte Quartiere entstehen können, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit vereinen.
Die Stadt Wels hat sich mit dem Projekt „Grüne Stadt Wels“ auf den Weg gemacht, versiegelte Flächen in der Stadt zu reduzieren. Besonders das Areal rund um den Volksgarten soll umgestaltet werden, um der Natur mehr Raum zu geben. Hier will man nicht nur offene Grünflächen für die Bevölkerung, sondern auch Sport- und Freizeitanlagen sowie naturnahe Bildungsbereiche entstehen lassen. Bis 2027 soll das Gelände umfassend entsiegelt und im Rahmen der Landesgartenschau in neuer Blüte erstrahlen.
Auch in Tulln wurde mit der Umgestaltung des Nibelungenplatzes ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt realisiert. Wo früher 200 Parkplätze das Bild dominierten, entstehen nun Grünflächen, Bäume und Erholungszonen für die Bürger:innen. Der Schwammstadtansatz hilft dabei, die Stadt resistenter gegen Starkregenereignisse zu machen. Dieser Schritt zeigt, dass es möglich ist, städtische Infrastruktur zu modernisieren, ohne dabei die Bedürfnisse der Bevölkerung nach Mobilität und Erholung aus den Augen zu verlieren. Das Projekt stärkt nicht nur das Stadtklima, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl.
Wenn Städte Entsiegelungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen wollen, sollten folgende Schritte beachtet werden:
Die Entsiegelung urbaner Räume ist ein zukunftsweisender Ansatz, der nicht nur die Lebensqualität erhöht, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Beispiele wie Leonding, Wels und Tulln zeigen, dass durch kreative Konzepte und eine starke Bürgerbeteiligung nachhaltige Veränderungen möglich sind.
Die Verantwortung liegt bei den Entscheidungsträger:innen und der Stadtplanung, die nun mehr denn je gefordert, diese Trends aufzugreifen und ihre Städte durch gezielte Entsiegelung und grüne Infrastruktur zukunftsfit zu machen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt – für eine nachhaltige Urbanität, die auch kommenden Generationen zugutekommt.
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