Intelligente Gesundheit: eHealth & Community-Service in Städten
13.12.2023
Gesellschaft
13.12.2023
Gesellschaft
Die kürzlich vorgestellte eHealth-Strategie bis 2030 plant, dass zukünftige Erstkontakte im Gesundheitsbereich digital ablaufen sollen. Die Strategie sieht vor, telemedizinische Dienste auf allen Versorgungsebenen zu erweitern. Das Motto der aktuellen Gesundheitsreform lautet ‚Digital vor ambulant vor stationär‘. Was bedeutet das für Städte und Gemeinden?
Für Gemeinde- und Stadtverantwortliche in Österreich eröffnen sich durch die digitale Transformation, intelligente Technologien und vernetzte Denkweise neue Perspektiven, um den medizinischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden.
Wir beleuchten in diesem Blogartikel, wie intelligente Gesundheitssysteme und Community Health-Services zur Entlastung der Gesundheitssysteme beitragen, die Diagnose und Behandlung von ÖsterreicherInnen unterstützen werden, die Prävention von Krankheiten fördern und die Selbstfürsorge stärken.
Was heißt das für Otto Normalverbraucher?, frage ich FH-Prof. DI Dr. Stefan Sauermann, Vizerektor am FH Technikum in Wien. Sauermann erklärt: „Digital vor ambulant vor stationär – bedeutet für mich, dass alle Versorgungsprozesse ab sofort digital zu denken sind. Das bedeutet, dass ich mit allen beteiligten Menschen in den verschiedenen Gesundheitsorganisationen reden und sie abholen muss.
Ich muss sie fragen, welche Wünsche sie haben und welche Möglichkeiten sie sehen. Dazu gehören Spitäler, niedergelassene Praxen, alle verschiedenen medizinischen Professionen, Urologie, Hautarzt, usw. und alle anderen Gesundheitsberufe, wie Hebamme, Physiotherapeut, Diätberaterin, etc. und Gesundheitsversorger, wie mobile Pflegedienste. Das sind in etwa 10.000 SpezialistInnen und natürlich auch die PatientInnen.“
Uff, sage ich, das wird nochmal 10 Jahre dauern, bis wir Resultate sehen, nicht wahr? „Wenn ich digitalisiere“, antwortet Stefan Sauermann, „kann ich das nicht nur am Reißbrett zeichnen. Es ist essentiell, einen Dialog zu führen, mit sinnvollen RepräsentantInnen aus den verschiedenen Zielgruppen und sicher auch mit der Industrie.
Wir haben große Softwarehersteller und innovative StartUps, die bereits Softwareprodukte entwickelt haben, damit Erfahrungen gesammelt haben und da macht es Sinn, auch diese einzubeziehen.“
Wenn ich in meinem Lieblingslokal beim Ganslessen sitze und plötzlich mein Puls enorm ansteigt und sich nicht mehr beruhigt, was mache ich nach Umsetzung der eHealth-Strategie anders als jetzt? frage ich Stefan Sauermann. Er antwortet: „Dann rufen Sie 1450 an, egal, wo Sie sich in Österreich befinden.
Wenn Sie Glück haben, gibt es in der Nähe einen niedergelassenen Arzt, zu dem Sie fahren könnten. Außer es ist Samstag Abend und er sitzt in Wien im Theater. Wenn Sie Pech haben, gibt’s überhaupt keinen Arzt in der Nähe. Es gibt (noch) ein Versorgungsproblem in Österreich, dem man sich widmen muss, damit ein engmaschiges Angebot an Primärversorgungseinheiten zur Verfügung steht.
Wir können also 1450 digital verstärken, indem man dort auf Ihre Gesundheitsdaten zugreifen kann und gleich Termine bei Ärzten und GesundheitsexpertInnen für Sie ausmacht. Also Sie gleich mit Terminkalendern von relevanten Ärzten verdrahtet.
Das könnte telefonisch oder voll digital gehen, weil auf der Servicenummer 1450 eine Manchester Triage abgearbeitet wird, die ich mit Fragebögen im Internet oder einer App digital bespiele. Das könnte durch einen Chatbot unterstützt werden. Und das Personal hat Zugang zu meinen Laborbefunden in der ELGA oder anderen Dokumenten, die es schon gibt über mich.“
„Ich bin Studiengangsleiter in einem Studiengang am FH Technikum“, erklärt Stefan Sauermann, „der heißt ‚Medical Engineering und eHealth‘ und wir predigen diese Ideen, seit es den Studiengang gibt und freuen uns natürlich über diese Initiative, weil sie unserer Auffassung nach die wichtigen Bedürfnisse des Gesundheitssystems abdeckt. Nicht nur die Behandlung.
Das derzeitige Medizinwesen ist stark auf Behandlung ausgelegt, also kurativ, also nachdem ich krank bin. Endlich erkennen wir im Strategiepapier den Präventionsgedanken. Wenn wir über Diabetes und Herzinsuffizienz nachdenken, kann ich den Diabetes Typ 2 vermeiden und bei anderen chronischen Krankheiten kann ich Folgeschäden besser kontrollieren und reduzieren, wenn ich die Leute dichter betreue.
Bei Diabetes gibt es fürchterliche Langzeitfolgen, die kann man durch digitale Maßnahmen im alltäglichen Leben besser in den Griff bekommen, wenn die Einzelperson Verantwortung übernimmt und besser informiert wird.
Was im Gesundheitswesen und damit verbunden auch im täglichen Leben passiert, kann man mit digitalen Mitteln weitflächiger und billiger ausrollen und sicher auch an vielen Stellen die Qualität steigern.“
Dazu habe ich den Grazer Gesundheitsstadtrat Mag. Robert Krotzer befragt, der sagt: „Einerseits gibt es durch die technischen Entwicklungen Neuerungen, die den Alltag der Beschäftigten in unterschiedlichen Einrichtungen, aber auch in der Versorgung verändern.
Andererseits sind demografische Trends, wie zum Beispiel die Zunahme der Lebenserwartung und damit einhergehende Vielzahl an Pensionierungen sowie die soziale Herausforderung der Teuerung zu nennen.
Ich frage Stadtrat Krotzer, welche innovative medizinische Einrichtung in seiner Stadt große Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaften hat. Er nennt die Gesundheitsdrehscheibe Graz, die im September 2023 eröffnete: „Das ist eine neue Beratungseinrichtung des Gesundheitsamts der Stadt Graz.
Durch die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit will die Stadt damit soziale und sprachliche Hürden im Gesundheitswesen abbauen. Die MitarbeiterInnen helfen beim Zugang zum Gesundheitssystem, beim Management chronischer Erkrankungen und bei der persönlichen Gesundheitsvorsorge.
Die Drehscheibe wirkt dadurch als niederschwellige Verbindung zwischen AllgemeinmedizinerInnen, sozialen Einrichtungen und der lokalen Bevölkerung.
Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) sind ein wachsender Trend im Gesundheitswesen. Endlich!, denke ich, bieten diese Technologien die Möglichkeit, große Datensätze von Patientendaten zu analysieren, um Erkenntnisse zu gewinnen.
In meiner Recherchetätigkeit als Trendforscherin habe ich in den letzten zehn Jahren internationale, vor allem amerikanische Datenanalyse-Apps kennengelernt, deren Nutzung vielen Menschen das Leben gerettet hat. Warum?
Weil wenig Bürokratie und kaum Datenschutz-Regelungen die Verwendung von Tausenden von Blutbefunden und MRT-Scans amerikanischer BürgerInnen ermöglichte.
Digitale Technologien helfen, die Gesundheitsversorgung in Städten grundlegend zu verändern: Telemedizin (der Arzt kommt via Online-Treffen zu den PatientInnen ins Haus), künstliche Intelligenz (KI) in der Diagnostik und Big Data-Analysen ermöglichen eine maßgeschneiderte Gesundheitsversorgung.
Die Diagnoseerstellung wird durch die Verknüpfung der Daten zwischen den einzelnen Gesundheitsorganisationen präziser und schneller und das führt logischerweise zur verbesserten Patientenversorgung.
Im Gesundheitssektor spielt die künstliche Intelligenz eine Schlüsselrolle, besonders in der Krankheitsdiagnose, wo sie hilft, schneller und genauer Ergebnisse zu liefern.
Ein weiterer Bereich, in dem künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) hervorragende Dienste leisten, ist die medizinische Bildanalyse, die Radiologen unterstützt, indem sie Muster erkennt, die dem menschlichen Auge möglicherweise entgehen.
Die prädiktive Analytik nutzt KI, um zukünftige Gesundheitstrends und Krankheitsausbrüche vorherzusagen. Und schließlich wird die Verarbeitung natürlicher Sprache dazu eingesetzt, die Kommunikation zwischen PatientInnen und Gesundheitssystemen zu verbessern. Das zeigt sich durch die Interpretation und Umwandlung von gesprochener Sprache in dokumentierte ‚verständliche‘ Texte.
Nichts ist schlimmer als die Diagnose im kurzen Zeitfenster beim Arzt verbal gar nicht zu verstehen. Geschweige denn, sie sich zu merken, wenn man krank und eventuell mental nicht voll aufnahmefähig ist. KI revolutioniert auch das Feld der Wirkstoffforschung (Drug Discovery), indem die Entdeckung neuer Medikamente beschleunigt und die Entwicklung personalisierter Behandlungsstrategien gefördert wird.
Laut Gesundheitsstatistik 2023 aus den USA wird der KI-Gesundheitsmarkt bis 2030 voraussichtlich jährlich um 37,5% steigen. McKinsey und Forscher der Harvard University sagen voraus, dass durch den Einsatz von KI jährlich bis zu 360 Milliarden US-Dollar eingespart werden – das macht 10% der Ausgaben der Gesundheitsbranche aus.
65% der erwachsenen AmerikanerInnen wünschen sich den Einsatz von KI bei der Krebsvorsorge; 38% der Befragten sind überzeugt, dass durch den Einsatz künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen nachhaltigere Gesundheitsergebnisse erzielt werden können. Das klingt logisch und könnte so auch in Österreich zum Einsatz kommen.
Stefan Sauermann antwortet: „Erstmal die digitale Transformation der Gesundheitsakte (Elga). Was die KI aus den Hunderten Millionen Datenpunkten dann alles machen kann, werden wir sehen.“ Dazu erstmal ein simples Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie reisen über Weihnachten ins Ausland.
Wenn man auf einer längeren Reise unterwegs ist, möchte man während der gesamten Reise digital begleitet werden und nicht in jedem Land neu erzählen, welche medizinische Vorgeschichte man hat. Besonders dann, wenn es chronische Erkrankungen sind, z.b. Diabetes, wo man von einem zum anderen Arzt geschickt wird und die wissen müssen, was vorher passiert ist. Bei Diabetes muss man regelmäßig zum Augenarzt, Kardiologen, Hautarzt.
Sauermann ergänzt: „Derzeit sind wir nur Datenträger. Die Elga hat wenige Daten von uns gespeichert und ist auch nicht für alle zugänglich. Die mobile Pflege hat derzeit gar keinen Zugang zu Elga.
Wenn du heute ein diffuses Kreuzweh hast, ist die Diagnostik mühsam, weil man nicht weißt, ob es ein Tumor ist oder nur eine Verspannung oder sonst was und kein Arzt auf den Befund des anderen zugreifen kann. Das wird hoffentlich bald wesentlich einfacher sein, als seine Befunde von Pontius zu Pilates zu tragen.“
Dänemark ist viel digitalisierter als Österreich. Der dänische Patient hat online seine Medizinakte, auf die Hausarzt und Krankenhaus gleichermaßen zugreifen können. Da weiß jeder Arzt sofort: welche Allergien hat der Patient, welche Medikamente nimmt er ein und man kann aktive als auch vergangene Rezepte einsehen, um ein Arzt – Hopping zu vermeiden.
Der Patient kann selber seine Visiten-Einträge, Bildgebungsbefunde und die Zusammenfassung von seinen Sprechstundenbesuchen einsehen. Das heißt, die PatientInnen sind viel besser informiert. Und es fällt natürlich viel weniger Schreibarbeit an, dadurch weniger Kosten für Ärzte und natürlich auch Krankenschwestern.
In Österreich ist die Gesundheitsakte als solche, in dem, was sie derzeit kann, technisch noch führend. Ob Datenschutz, Technik, Entlassungsbefund, Radiologiebefund, Laborbefund, Impfpass und Medikation, nach wie vor macht sie das sehr gut. Sie wird noch europäisch angeschlossen.
„Die Elga ist am Zahn der Zeit“, schwärmt Sauermann und führt aus: „Das Elga-Gesetz (Gesundheits-Telematikgesetz) ist von 2012 und seither haben die langsam Fahrt aufgenommen. Wir nähern uns der Größenordnung von 35 Millionen Laborbefunden und 100 Millionen Befunden und pro Monat 10 Millionen Einträgen in die Medikation, da geht es rund.“
Das Konzept der Community Nurses ist ein innovativer Ansatz in der städtischen Gesundheitsfürsorge. Diese spezialisierten Pflegekräfte arbeiten eng mit der Gemeinschaft zusammen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der StadtbewohnerInnen zu fördern.
Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Krankheiten und der Gesundheitsbildung, indem sie Informationsveranstaltungen und Workshops in Gemeindezentren anbieten. Die Einbindung von Community Nurses in das Gesundheitssystem kann dazu beitragen, den Druck auf Krankenhäuser zu verringern und gleichzeitig die Zugänglichkeit und Qualität der Versorgung zu verbessern.
Community Health Nurse PhDr. Rosa Maria Eglseer, MSc ist studierte Gesundheitswissenschafterin und Gesundheitsmanagerin. Sie ist ein Vorbild für das neue Berufsbild der Community Nurse und arbeitet seit einem Jahrzehnt unermüdlich daran, Community Nurses in Österreich zu etablieren. Ich frage sie: „Wie hat sich die Rolle der Community Nurse in den letzten Jahren verändert, insbesondere im städtischen Kontext?“
„Ich kann mich gut erinnern, dass von politischer Seite 2020 von 500 Projekten rund um die Ausrollung von Community Nurses österreichweit gesprochen wurde. Geworden sind es nur 116 Projekte. Es gibt eine abwartende Haltung in vielen Gemeinden und Städten, was aus den Projekten wird, die EU-gefördert sind.
Bis Ende 2024 laufen die Förderungen. Es muss einen Weg geben, der auch ohne Förderung gut möglich ist und den ich persönlich als zukunftsfähiger halte. Aber wer zahlt Community Nurses ab 2025?“
Um die Community Nurse zu finanzieren, braucht es ca. 100.000€ pro Jahr. Wieviele Community Nurses bräuchte man in Österreich für eine gute Abdeckung? Pro 5.000 EinwohnerInnen minimum 1 Community Nurse. Das bedeutet ein jährliches Budget von ca. 1,8 Mrd.€.
Das sei immer die erste Frage: „Und wer zahlt das?!“, meint Rosa Maria Eglseer frustriert. „Wird die Community Nurse von der Stadt, Gemeinde, dem Land oder Bund bezahlt oder wird es eine Mischform? Seit rund 10 Jahren befasse ich mich mit diesen Fragen. Da sie unbeantwortet bleiben, lassen es die politischen VertreterInnen wieder, auf die Frage Lösungsvorschläge anzubieten.
Das steht als große Frage und Damokles-Schwert über den Projekten rund um die Zukunft der Community Nurses. Vielleicht ist es die Privatwirtschaft, die bei der Umsetzung helfen muss. Versicherungen vielleicht, deren Thema die Vorsorge von Menschen ist.
Zwischenzeitlich machen die Community Nurses den Job ’nebenberuflich‘, um Fuß zu fassen und in der Bevölkerung bekannt zu werden. Solange die Angst vorherrscht, dass Community Nurses von der mobilen Krankenpflege abgezogen werden, um in der Gesundheitsprävention zu arbeiten, wird sich wenig ändern.“ Was braucht es, um das Konzept der Community Nurses in Gang zu bringen, frage ich Rosa Maria Eglseer.
Eglseer antwortet: „Es braucht viel Kommunikation über die Vorteile der Community Nurse und gute Strategien, um dieses im Ausland sehr erfolgreiche Konzept auch in Österreich nachhaltig zu etablieren.“
Rund 900.000 Österreicher und Österreicherinnen nahmen zuletzt innerhalb eines Jahres das Gesundheitssystem wegen psychischer Erkrankungen in Anspruch, heisst es auf der Webseite von sozialversicherung.at.
Eglseer kennt das Problem aus ihrer täglichen Arbeit als Community Nurse und CN Ausbilderin. „Das schlimmste ist, wenn Menschen vereinsamen, in die Depression rutschen oder sich nicht mehr aus dem Haus gehen trauen. Das ist der größte Schaden für unser Gesundheitssystem. Hier muss unsere Gesellschaft wesentlich früher ansetzen.
Die Themen der Vorsorgeplanung gehören in der Lebensmitte gedacht und nicht mit 75 Jahren, 80 Jahren oder darüber. Ich denke, das große Potential für Städte und Gemeinden liegt darin, dass sich die VertreterInnen der Baby Boomer-Generation ehrenamtlich engagieren, somit in der Gesellschaftsarbeit bleiben und nicht in der Struktur rausfallen.
Wir sind in Österreich extrem weit hinten beim Thema Community Nurse, weil es die typische Community Health Nurse bei uns kaum gibt; wie in anderen, vor allem nordischen Staaten, wo der Hausarzt der ‚Gate Keeper‘ ist, der die nächsten Schritte mitmanaged.
Damit wird verhindert, dass Leute in Notfallambulanzen landen, weil sie keine Termine bei Ärzten bekommen und dadurch die Betreuung für die argen Notfälle blockieren.“
Eglseer ist überzeugt: „Erfolgreich ist das Angebot dann, wenn ich gelernt habe, auf meine eigene Gesundheit zu schauen und diese zu fördern. Wenn ich meine Gesundheitskompetenz selbst in der Hand habe. Dieser Wandel ist noch nicht vollzogen. Viele, die ein Gesundheitsproblem haben, warten so lange, bis es ihnen richtig schlecht geht. Dann müssen sie zum Arzt gehen.
Diese Haltung ist falsch. Der Arzt ist dann auch noch ‚kostenlos‘, weil das viele Leute erwarten. Gesundheitsförderung und -kompetenz ist noch nicht im Bewusstsein der Menschen dieses Landes angekommen. Einer der wichtigsten Parameter, um die Community Nurses klar zu positionieren: viele positive Stories und Geschichten kommunizieren.
Dadurch wüsste die Bevölkerung auch über die Vorteile dieser Einrichtung. Eine unserer Community Nurses, die wir ausgebildet haben, hat Pflegegeld-Begleitung gemacht und in einer Region in der Steiermark 100.000€ für einige BürgerInnen lukriert. Geld, das ihnen zustand, aber nicht ausgezahlt wurde, weil das Wissen über die Möglichkeit fehlte.
Und der Vorteil für die Gemeinden und Städte liegt auf der Hand. Durch die Gesundheitsprävention und Reorganisation von Gatekeeper-Prozessen wird Geld für die Vorsorgeplanung verfügbar.
Dadurch werden Städte lebendiger, es gibt weniger Menschen mit chronischen Krankheiten. Die Leute vereinsamen weniger und die Zahl der depressiven Menschen sinkt. Das ist doch ein Ziel, für das es sich lohnt zu kämpfen.“
Ich frage Rosa Maria Eglseer: „Wie lautet Ihr Appell an BürgermeisterInnen, die noch keine Community Nurses haben und Ihr Aufruf an die Bevölkerung, sich für diesen Job zu begeistern?“
Eglseer antwortet: „Gesundheitliche Problemfälle können im Vorhinein abgefangen werden, sodass Situationen nicht eskalieren, wo keine Vorkehrungen getroffen wurden und Familien nicht vorwärts wissen. Die Gemeinde- und StadtbürgerInnen fühlen sich von ihrer politischen Vertretung unterstützt, was gerade in Zeiten der Politikmüdigkeit der Menschen sehr wichtig ist.
Der Job als Community Nurse ist sehr abwechslungsreich, man sieht Ergebnisse und kann Erfolge feiern. Es ist eine immens sinnvolle Tätigkeit und führt zu großer Zufriedenheit – ich weiß, wovon ich spreche.“
Wenn wir von intelligenten und innovativen Gesundheitssystemen in Österreich sprechen, wo ist sie, die Technologie, die App, das komplett Neuartige, das mich das stille ehrfürchtige „Wow“ sagen läßt? Stefan Sauermann schweigt kurz und antwortet: „Für mich ist die eHealth-Gesundheitsreform voller Wow-Momente.
Allein die Hoffnung ist für mich schon ausreichend. Wenn Gesundheitsminister Rauch nächstes Jahr die Strategie noch weiter ausgestaltet, würde ich unsere erste Jahreshälfte 2024 dafür verwenden, einige wichtige Fragen zu stellen, die helfen sollen, das Konzept klarer auszuarbeiten. Wenn das passiert, wäre uns allen sehr geholfen.“
„Nun ja, vorbereitet sind wir dafür“, sagt Stefan Sauermann, „falls da irgendeiner die Gesetze und Verträge macht. Ein Startup kann Software im Handumdrehen bauen. Lassen Sie es mich so sagen – bei Covid haben wir gesehen, was man in kurzer Zeit umsetzen kann.
Alles mögliche und vorher undenkbare. Nächstes Jahr ist Wahl. Ich könnte mir vorstellen, dass handelnde Personen kurzfristig agieren wollen.“ Wie heißt es so schön: Der Zweck heiligt die Mittel. Wenn es uns allen hilft, so be it.
Warum sich bereits mehr als achtzig Standorte in Österreich als Mitglieder beim Dachverband Stadtmarketing Austria austauschen?
Weil wir gezeigt haben, dass „Miteinander“ mehr bringt. Im Miteinander machen Sie für Ihren Standort das Mögliche zum Machbaren. Wir unterstützen Sie dabei mit Know-how, das sich in der Praxis bewährt hat, mit Weiterbildung, die neue Perspektiven eröffnet sowie mit Erfahrungsaustausch, der Sie in Ihrer Rolle stärkt.
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