Stadtentwicklung ist gemeinsame Gestaltung von Zukunft

Die Stadtentwicklung steht heute vor zahlreichen Herausforderungen, die eine sorgfältige Balance zwischen den Bedürfnissen der Bevölkerung, wirtschaftlichen Interessen und Umweltanliegen erfordern. Einer der grundlegenden Aspekte ist die Schaffung von Möglichkeiten für alle, um sicherzustellen, dass Städte inklusiv gestaltet sind und Chancengleichheit für jeden Bürger bieten, unabhängig von sozialer oder wirtschaftlicher Herkunft. Das Motto lautet hier „Balanced cities for balanced societies“. Das Streben nach einer ausgewogenen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung hat das Ziel, gerechtere Gesellschaften zu schaffen, in denen die Distanz zwischen Arm und Reich gering und die Möglichkeiten der Menschen, sich an ihrer Gesellschaft zu beteiligen, gerecht verteilt sind. Das führt wiederum zu stabileren Gemeinschaften.

Menschen im Stadtzentrum brauchen maßgeschneiderte Konzepte für das Zusammenspiel von Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft, Kultur, Architektur und Wohnen. Damit ist es möglich, auf die spezifischen Bedürfnisse aller Altersgruppen einzugehen und deren Ansprüchen gerecht zu werden. Unterschiedliche Interessengruppen drängen verstärkt darauf, in die Gestaltung des öffentlichen Raumes aktiv einbezogen zu werden. Durch eine demokratische Bürgerbeteiligung entsteht Raum für eine vielseitigere und authentischere Stadtplanung, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft besser gerecht wird. Ein partizipativer Ansatz ermöglicht es, diverse Perspektiven zu berücksichtigen und fördert das Verständnis für die Bedürfnisse der Bevölkerung.

Ein vielversprechender Lösungsansatz ist auch die Etablierung von Stadtlaboren. Diese Innovationszentren bieten Raum für kreative Ideen und Experimente zur Stadtentwicklung. Hier können Bürgerinnen, Expertinnen und Unternehmer*innen zusammenarbeiten, um neue Konzepte zu entwickeln und zu testen. Durch die enge Zusammenarbeit in Stadtlaboren können nachhaltige und zukunftsweisende Lösungen entstehen.

Rasante Veränderungen durch Mobilität und Klimapolitik stellen eine weitere Herausforderung dar. Die Anpassung an neue Mobilitätskonzepte und umweltfreundliche Technologien erfordert innovative Ansätze in der Stadtentwicklung. Gleichzeitig müssen historische Bausubstanzen geschützt werden, trotz des hohen Drucks der Investoren, die oft aufgrund steigender Immobilienwerte den Erhalt vernachlässigen.
Die Erhaltung der historischen Bausubstanz ist für die Bewahrung der Identität einer Stadt unverzichtbar.

Innenstädte kämpfen häufig mit zu wenig Bewohner*innen. Damit Wohnen im Stadtzentrum für Menschen aller Altersstufen wieder relevant ist, braucht es also ein bedarfsgerechtes Angebot für alle Generationen. Leistbare Wohnungen, Barrierefreiheit, Mobilität und Begegnungszonen sind daher eine Notwendigkeit geworden. Zudem ist es von Bedeutung, die Nutzungsmischung zurückzubringen.
Städte müssen eine Vielfalt von Funktionen integrieren, um ein lebendiges und nachhaltiges urbanes Umfeld zu schaffen.

Die Förderung von gemischten Nutzungen trägt nicht nur zur Lebensqualität bei, sondern auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Reduzierung der Abhängigkeit vom Auto. Ein idealtypischer Stadtplatz ist ein weiterer Schlüsselbereich. Er sollte nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch als sozialer Treffpunkt dienen. Dies erfordert eine durchdachte Gestaltung, die die Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen und sozialer Gruppen berücksichtigt. Die Schaffung von grünen Oasen, Spielbereichen und Sitzgelegenheiten trägt dazu bei, die Lebensqualität auf öffentlichen Plätzen zu erhöhen.